Libellen der Wetterau
 

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Aktuelle Bilder aus der Wetterau

Das Bingenheimer Ried ab dem Jahr 2018

Für Bilder und Informationen aus früheren Jahren bitte diesen Text anklicken und für den Wasserstand hier. 


Die neuesten Informationen erhalten sie schon auf meinem neuen Internetauftritt für das Bingenheimer Ried, der derzeit in noch in Arbeit ist.

www.bingenheimer-ried.de


 

 

Mit Hilfe der im Frühjahr 2019 aufgestellten Kästen (siehe unten) konnte belegt werden, dass die Pflanzenfresser einen Anteil am Verschwinden vieler Pflanzen in der Kernzone haben. Die Exmoorponys wurden im späten Frühjahr 2020 wegen gesundheitlichen Problemen aus dem Ried entfernt. Zwei Flächen in der Kernzone wurden abgezäunt, sodass sie von den Rindern nicht mehr erreichbar sind. Mal sehen, wie sich diese Maßnahmen auf das Gebiet auswirken. Hier nun ein paar Fotos dazu:

von Links nach rechts 8.8.2020, 8.8.2020 und 9.7.2020

 

11.6.2020: Gerne werden die neuen Inseln von den mausernden Gänsen besetzt. Leider waren alle Kiebitzbruten auf den neuen Inseln erfolglos. Kiebitze, die in der Fläche gebrütet hatten, führten teilweise Junge.

In einem Artikel in der Wetterauer Zeitung vom 28.5.2020 wurde indirekt auf meinen Vorwurf, siehe unten, dass beim Bau der Inseln schwere Fehler gemacht wurden, eingegangen. Der Diplombiologe Stefan Stübing wurde wie folgt zitiert: „Wir versuchen den natürlichen Rhythmus der Auen mit Überschwemmung und Austrocknen zu simulieren und aufrechtzuerhalten. Deshalb kommen die überfluteten Inseln erst nach und nach zum Vorschein.“ Man hat also Inseln gebaut, die während der Brutzeit nicht nutzbar sind oder bei ein bisschen Regen leicht wieder überschwemmen.
Hier ein paar Fakten:
Im Winter 2011/2012 wurde vor dem Beobachtungsturm im Osten ein Gewässer mit 3 Inseln gebaut und im Winter 2013 fertiggestellt. Eine der Inseln wurde bereits vor Erreichen des erlaubten Wasserhöchststands überschwemmt. Die Insel wurde dann im Winter 2016/2017 erhöht!!! Bei der Aktion wurde eine weitere sehr kleine Insel geschaffen.
Am 12.11.2018 berichtete die Wetterauer Zeitung über den Umbau des Bingenheimer Rieds. Auch von den neuen fünfzehn Inseln als Brutplätze wurde berichtet. Dass man einen Teil der Inseln bewusst zu niedrig gebaut hat, wurde mit keinem Wort erwähnt. Zu dem Zeitpunkt war der Fehler auch noch nicht zu erkennen.
Wären diese Inseln bereits im Winter 2014/2015 gebaut worden, so wäre das Folgende passiert. Das sollte den Planern natürlich bekannt gewesen sein:
2015: Die Insel wären als Brutplätze nutzbar gewesen.
2016: Während der Brutzeit bis März bis Anfang Juni wären die niedrigen Inseln nicht aufgetaucht. Der Wasserstand lag bis Mitte Juni immer wieder am Maximum.
2017: Während der Brutzeit Mitte März bis Mitte Juni lag der Wasserstand zwischen
  -12 und -18cm unter dem erlaubten Maximum. Die zu niedrig gebauten Inseln hätten nur ein bisschen herausgeschaut und wären bei Wind leicht überspült worden. Als Brutplatz für den Kiebitz wären sie zu klein gewesen.
2018: Der Wasserstand lag zwischen Maximum Mitte März, -18cm Ende April und wieder Maximum Ende Mai. Die zu niedrig gebauten Inseln wären ökologischen Fallen für brütende Vögel geworden.
2019: Der Wasserstand startet schon am Anfang der Brutzeit bei -50cm und hat sich nie erholt.
2020: Der Wasserstand liegt Mitte März am Maximum und am 11.4.2020 etwa 11cm unter dem Maximum. Erst jetzt tauchen die Inseln langsam auf, sind als Brutplatz für Kiebitze aber noch zu klein. In den folgenden Wochen fällt der Wasserstand weiter.
In drei – vier der letzten sechs Jahre wären die zu niedrig gebauten Inseln nicht als Brutplatz für Kiebitze nutzbar gewesen. Entscheiden sie selbst, ob die obige Aussage des Diplombiologen Stübing glaubhaft ist oder nur die Fehler des Herrn vom Forstamt Nidda beim Bau der Inseln verdecken soll.

Herr Schmidt vom Forstamt Nidda wird in dem Artikel so zitiert: „Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten viel ausprobiert und dazugelernt.“ Wenn man nur ausprobiert anstatt das Wissen von Fachleuten zu nutzen, passieren immer wieder massive Fehler, wie z.B. im Naturschutzgebiet Teufel- und Pfaffensee. Diese Fehler werden unter den Tisch gekehrt. Öffentliche Erfolgskontrollen gibt es nicht. Nur über Erfolge wird berichtet. So machen zukünftige Generation dieselben Fehler wieder.

Gerne werden die Pfosten im ganzen Gebiet von Rabenkrähen, Mäusebussarden und neuerdings auch Mittelmeermöwen zur Ansitzjagd verwendet. Warum entfernet man nicht die überflüssigen Pfosten oder sichert sie zumindest gegen das Aufsitzen. Zur Zeit gibt es junge Kiebitze im Gebiet. Es gibt einen Brutverdacht beim Rotschenkel und der Nachwuchs der seltenen Rallen und Wasservögel verdient Schutz. Der Gebietsbetreuer von der HGON sieht die Gefahr anscheinend nicht. Auch die Behörden machen nichts.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. und 2.4.2020: Bei einem Wasserstand, der etwa 5cm unter dem erlaubten Maximum liegt, zeigen sich 10 der 15 neu gebauten Inseln, 3 davon nur ganz wenig (siehe auch weiter unten). Auf fünf Inseln brütet je eine Graugans. Weitere Graugansbruten sind auf den alten Inseln vor dem Turm. Auf drei Inseln hält sich regelmäßig ein Kiebitzpaar auf, scheint aber nicht zu brüten oder sein Nest schon verloren zu haben.

 

 

 

15.3.2020: Seit dem Pflanzensterben sind Brutplätze rar geworden.

15.3.2020: Der erste Waldwasserläufer des Jahres.

28.2.2020: Der Wasserstand liegt genau beim erlaubten Maximum. Über die Hälfte der neu gebauten Inseln ist versunken oder wird dies in den nächsten Monaten tuen, weil der Setzungsprozess noch nicht abgeschlossen ist. Hier wurden durch die Planer vom Forstamt Nidda schwere Fehler gemacht und so Naturschutzmittel versenkt. Die Erde wurde nur ungenügend verdichtet. Der Schüttungswinkel war falsch und nicht mindestens 3:1. Letztendlich waren die Inseln dann um 30% zu niedrig. All dies wurde bei Bau der Buhnen am Pfaffensee im Jahr 2002 berücksichtigt, war dem Forstmt also bekannt. Man hätte nur in die damals von einem Ingineur gemachten Pläne schauen müssen.
 

 

 

 28.2.2020: Sechs Entenarten, Krick-, Stock-, Spieß-, Schnatter- und Pfeifenten, rasten direkt vorm Beobachtungsturm.
 

3.2.2020: Der Wasserstand beträgt 20cm unter erlaubtem Maximum.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

18.11.2018: Die Inseln werden gebaut.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

28.2.2020: Der maximal erlaubte Wasserstand ist erreicht. Wo sind die neu gebauten Brutinseln?
 

30.1.2020: Der Wasserstand liegt bei minus 23cm gegenüber dem erlaubten Maximum.
 

 

Die nächsten 3 Bilder zeigen, dass sich neu gebaute Inseln über Jahre immer weiter absenken. Es darf also befürchtet werden, dass die Inseln, die im Herbst 2018 gebaut wurden (siehe Bilder oben), über die Jahre fast alle bei erlaubtem Wassermaximum verschwunden sind.

28.2.2020: Der Wasserstand liegt wieder beim erlaubten Maximum. Die Insel hat sich aber weiter abgesenkt, oder wurde durch den schweren Mulcher auseinander gedrückt.

19.12.2017: Der Wasserstand liegt genau am erlaubten Maximum. Die Insel hat scheinbar eine gute Höhe.

Die kleine Insel links wurde Ende Januar/Anfang Februar 2017 neu gebaut, als man die langegezogene Insel unten erhöhte. Sie war zwischen den Jahren 2011 und 2013 gebaut worden. Leider lernte man nicht aus den Fehlern, siehe oben. Der Wasserstand lag bei diesem Foto etwa 25cm unter dem erlaubten Maximum.

18.12.2019: Enten überwintern solange kein Frost kommt.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

Die Aufnahmen vom 25.5. und 27.6.2019 zeigen, dass die trockenen Flächen wieder bewachsen sind. Leider geschah dies aber in erster Linie durch Sauerampfer. Die Pflanzen, wie Seggen, Binsen, Igelkolben, verschiedene Rohrkolbenarten u.s.w., die für die Biotope von Bekassine, Kleinem Sumpfhuhn und Zwergsumpfhuhn nötig wären und die durch das salzige Wasser des Pfaffensees verschwunden sind, bleiben verschwunden. Nur auf Flächen, die vom Salzwasser nicht erreicht werden, sind sie noch vorhanden. Leider haben das einige der Verantwortlichen nicht verstanden. Sie denken, es sei alles wieder gut.

18.12.2019: Langsam läuft Wasser ins Gebiet.
 

14.10.2019: Das Ried blieb bis Mitte Dezember völlig trocken.
 

 

 

 

 

 

27.6.2019: Das Ried ist fast trocken.
 

27.6.2019: Nur vor dem Turm steht noch etwas Wasser.
 

25.5.2019: Es ist nochmal etwas Wasser ins Ried gelaufen.
 

28.4.2019: Fünf Kiebitzpaare brüten auf den trockenen Flächen. Die vergessenen Zaunpfosten dienen als Ansitz für die Rabenkrähen. Die jungen Kiebitze werden keine Chance haben.

25.4.2019: Ein Kiebitzpaar hat sich die trockene und pflanzenlose Fläche in der Mitte des Gebiets als Brutplatz ausgesucht.
 

 

25.4.2019: Dieser Tümpel darf dieses Jahr mitbeweidet werden. Einer von zwei Plätzen, wo der schmalblättrige Rohrkolben noch wuchs sowie Rohrammer und Teichrohrsänger brüteten, ist damit für dieses Jahr zerstört. Für was hat man den Teich überhaupt gebaut?

16.4.2019: Noch nie war das Bingenheimer Ried um dieses Jahreszeit so trocken.

21.3.2019: Vor ein paar Tagen wurden vier dieser Käfige in der Nähe des Rohrs vom Pfaffensee aufgestellt. Vermutlich will man herausfinden, wie sich die Pflanzen ohne die Einwirkung von Pflanzenfressern entwickeln. Man probiert weiter rum, obwohl die Ursachen für das Pflanzensterben längst bekannt sind, siehe unten. Nur, wenn das Pfaffenseewasser nicht mehr ins Ried läuft, ändert sich etwas.

Um den 12.3.2019 hatte die Horloff endlich einen etwas höheren Wasserstand. Das Wehr wurde geöffnet. Das Wasser floss aber nur sehr langsam rein. Der Grund liegt u.a. in Pflegearbeiten, die im Herbst oder Winter an der Böschung des Grabens zwischen Wehr und Horloff durchgeführt wurden. Da wurden Büsche auf Stock gesetzt und/oder zurückgeschnitten. Äste, Schilf und andere Pflanzenreste liegen seitdem im Graben. Besonders an der Stelle, wo der Busch stand, auf dem seit 30 Jahren immer wieder Blaukehlchen saßen, ist es besonders gravierend. Der Graben ist dort, wo er unter der Bahnlinie verschwindet, stark verschlammt. Möglicherweise ist das auch unter der Bahnlinie der Fall. Schade, dass dieser Grabenabschnitt außerhalb des NSG’s von niemand kontrolliert wird. Der Wasserstand im Ried könnte schon höher sein.

Es gibt Neues zum Pflanzensterben im Bingenheimer Ried:

Ich habe weiter zum Wasser des Pfaffensees recherchiert. Das HLNUG hat mir weitere Untersuchungsergebnisse zur Verfügung gestellt.
Herr Häckl vom HLNUG machte mich auf extrem hohe Härtegrade aufmerksam. Er schrieb:

„Nach meiner Auffassung scheint zwar keine Schädigung durch toxische Verbindungen vorzuliegen. Jedoch ist die Härte dieses Wassers so außerordentlich hoch, dass von einer direkten Schädigung des Bingenheimer Riedes durch diese härtebildenden Substanzen ausgegangen werden muss.“

und weiter

Die Werte für Calcium, Magnesium und Sulfat sind im Pfaffensee extrem hoch (siehe Tabelle, mit Ergänzung durch °dH, im Vergleich zu den anderen Braunkohlerestseen der Wetterau), was dann zu dieser extremen Härte des Wassers von ca. 65 °dH führt. Bereits bei einem Wert ab 21,3°dH spricht man von “sehr hartem Wasser“. 

Prof. Dr. Oehlmann (Goethe-Universität, Abteilung Ökotoxikologie) schrieb: 

Der See weist - typisch für sehr nährstoffreiche Seen entsprechender Tiefe - eine ausgeprägte Schichtung der Wassersäule mit einer Sprungschicht bei etwa 4 m auf: Im warmen Oberflächenwasser sind hohe Algendichten und in der Folge teilweise starke Sauerstoffübersättigungen zu finden, der Nährstoffgehalt ist aufgrund des starken Algenwachstums relativ gering. Unterhalb der Sprungschicht im kalten Tiefenwasser fehlt dagegen der Sauerstoff komplett, die Nährstoffgehalte (Phosphor und Stickstoff) sind außerordentlich hoch, darunter auch das für Tiere giftige Ammonium.
Am 26.9.2017 wurden vergleichsweise hohe Gehalte an Cyano-Chlorophyll ermittelt. Dies deutet auf eine hohe Konzentration von Blaualgen (Cyanobakterien) hin, die giftige Stoffe (Cyanotoxine) abgeben können. Dies ist jedoch in erster Linie für tierische Organismen ein Problem und kann nicht das Pflanzensterben verursachen.
Zu den Schwermetallen: Lediglich die Konzentrationen von Chrom (bis zu 9,8 µg/L; Hintergrundkonzentrationen für Oberflächengewässer ist < 2 µg/L) und Nickel (bis zu 20 µg/L; Hintergrund < 5 µg/L) sind leicht erhöht, allerdings noch immer so niedrig, dass dies keine Erklärung für das Pflanzensterben ist.

Auf Basis der vorliegenden Analyseergebnisse deutet zunächst nichts auf eine stoffliche Ursache für das Pflanzensterben hin.

und weiter

„Herr Häckl wies auf die mögliche Bedeutung der hohen Wasserhärte im Pfaffensee als mögliche Ursache hin. Ich kann ihm da nur beipflichten. Das Wasser im See weist sehr hohe Calcium- und Magnesium-Konzentrationen auf (entspricht mehr als 40° deutscher Härte), so dass die bestenfalls an mittelhartes Wasser angepassten Pflanzen im Bingenheimer Ried in Mitleidenschaft gezogen werden können, wenn dieses sehr harte Wasser aus dem See in das Ried  eingetragen wird.“

Ich möchte mich hier ganz herzlich für die Hilfe durch Herrn Häckl und Herrn Prof. Dr. Oehlmann bedanken.

Meines Wissens wurde das Wasser im Bingenheimer Ried nicht direkt untersucht. Wie schädlich das Wasser für die Pflanzen im Ried ist, hängt davon ab, wie schnell es sich verdünnt. Dies ist sicher von Jahr zu Jahr verschieden. Im Winter 2017/2018 war der Anteil des Pfaffenseewassers sicher besonders hoch. Wie das seit dem Jahr 2014 war, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.

Ich hoffe, dass sich die Naturschutzbehörden und die ehrenamtlichen Betreuer jetzt endlich intensiver mit den Problemen, die das Pfaffenseewasser für das Bingenheimer Ried mit sich bringt, beschäftigen.

15.11.2018: Das Bingenheimer Ried ist immernoch völlig ausgetrocknet. Neben den üblichen Pflegearbeiten wird das Ried derzeit auch umgebaut. Die Maßnahmen sind sehr unterschiedlich. Von naturzerstörerisch über reine Geldverschwendung bis sehr sinnvoll ist alles dabei. Urteilen Sie selbst. Über Rückmeldungen freue ich mich.

Der Mittelgraben wurde bis zum Einlauf des Pfaffenseewassers ausgebaggert. Ob dabei der Schlammpeitzger zu Schaden kam, weiß niemand. Zumindest hat man versucht auf die Art Rücksicht zu nehmen. Der tote Baum in der Mitte des Gebiets wurde zur Seite geräumt.
Foto links 17.10.2018 und rechts 1.11.2018

 

Mit dem Aushub der Grabenräumung wurden circa 15 Inseln gebaut. Das Bild des Bingenheimer Rieds wird langfristig verändert. Diese Inseln werden in erster Linie von den Graugänsen und Nilgänsen als Brutplätze genutzt werden. Natürlich will man eigentlich Kiebitze und vielleicht sogar den Flussregenpfeifer anlocken. Schaut man sich andere künstliche Inseln im Gebiet an, z.B. vorm Beobachtungsturm, so werden diese von Kiebitzen auch gerne angenommen, aber meist nur für ein paar Jahre bis sie zugewachsen sind, siehe Foto. Will man diese Brutplätze für die Kiebitze erhalten, so wird ein erheblicher Pflegeaufwand betrieben werden müssen. Hoffentlich sind die Gelder dann dafür da und hoffentlich lässt der Wasserstand im Herbst und Winter überhaupt eine Pflege zu. Ansonsten werden die Inseln verbuschen und das Gebiet nachhaltig verändern. Der Bruterfolg der Gänse und des Kiebitz wurde auf den Inseln vorm Turm in den letzten Jahren immer schlechter. Ähnliches gilt für die Inseln am Pfaffensee. Ich mache vor allem den Waschbär dafür verantwortlich. Für ihn sind diese Inseln während der Brutzeit wie ein Magnet, Schlemmerland pur. Beim Bau der ersten dieser Inseln wurden auch Biotope von Bekassine und seltenen Rallen zerstört. Der große überwiegende Teil entstand aber auf Flächen, auf denen nichts gewachsen war und wo sich auch keine Bulden befanden. Man sollte die Inseln mit Süßgräsern einsäen, damit Sie von den Rindern besser abgefressen werden.

30.7.2018: Ein Waschbär kommt von seinem Ausflug auf eine der Inseln vorm Turm zurück.
 

26.4.2018: So sehen Inseln nach 5 - 6 Jahren aus, wenn Sie nicht jedes Jahr gemulcht werden können. Hier brüteten im Jahr 2018 nur noch Graugänse, aber wahrscheinlich alle erfolglos.
 

3.11.2018: Ein paar der im Herbst 2018 neu gebauten Inseln.

 2.11.2018: Inselbau

2.11.2018: Inselbau
 

Schon im Winter 2006/2007 wurde bei der Grabenräumung in der Nähe des Wehrs eine Insel gebaut.
Graugänse versuchten darauf zu brüten, waren aber erfolglos.

So sah die Insel am 19.12.2017 bei maximal erlaubten Wasserstand aus.

Foto 31.10.2018: Am Wehr im Süden des Gebiets wurde ein neuer Übergang über den Mittelgraben geschaffen. Genau dort brütete dieses Jahr ein Paar Drosselrohrsänger und ein Paar Rohrammern. Wasserralle und Blaukehlchen brüteten ganz in der Nähe. Hier befand sich eine der tiefsten Stellen im ganzen Bingenheimer Ried. Sie trocknete als letztes aus. Hier zogen sich bei Trockenheit Wasserrallen und dieses Jahr sogar ein diesjähriges Tüpfelsumpfhuhn zur Nahrungsaufnahme hin. Möglicherweise gehörte dieser Platz auch zu den Stellen, wo sich die Schlammpeitzger bei der Trockenheit im Schlamm vergruben. Das weiß aber keiner so genau. In den Jahren 2008 – 2011 war ein stabiler Weidezaun um das Ganze Gebiet gebaut worden. Dabei wurde das Gebiet in drei Segmente aufgeteilt. Eine Nordweide, eine Südwestweide westlich des Mittelgrabens und eine Südostweide östlich des Mittelgrabens, wobei ein großer Teil dieses Abschnitts während der Brutzeit nicht beweidet werden darf. Früher gab es einen Beweider für die Nordweide und einen für die beiden südlichen Weiden. Die Verbindung dieser beiden Weiden wurde jetzt gebaut. Schon seit ein paar Jahren gibt es für das ganze Gebiet nur noch einen Landwirt. Seitdem konnten dessen Rinder von Norden her alle Stellen im Ried erreichen. Warum muss man diesen Übergang jetzt plötzlich bauen? Die inneren Weidezäune wurden in den letzten Wochen abgebaut. Noch stehen einige der Pfosten und können Prädatoren auch weiterhin als Ansitz dienen aber vielleicht werden die ja noch abgebaut. Warum muss man für ein bisschen Bequemlichkeit ein Stück Natur in einem solch tollen Naturschutzgebiet zerstören?

Nordwestlich des Beobachtungsturms auf der Ostseite stand seit über 20 Jahren eine Weidengruppe, die mittlerweile landschaftsprägend wurde. Sie wurde auf drei Stängel reduziert. Eine ähnlich Gruppe steht im Südwesten des Gebiets und zerfällt seit ein paar Jahren zusehends. Das ist der normale Weg in einem Naturschutzgebiet. Die Fotos sind vom 17.10. und 2.11.2018.
      

Erneut wurde viel zu viel und nicht selektiv gemulcht. Hier 2 Beispiele:         
2.11.2018 links: Warum mulcht man diese Fläche im Vordergrund?
17.10.2018: Für seltene Rallen und die Bekassine ist diese Fläche im nächsten jahr als Brutareal verloren. Warum kann man nicht selektiver mulchen?

15.11.2018: Der Fehler beim Bau des Übergangs zwischen Nord- und Südweide vor ein paar Jahren wurden behoben. Bei hohem Wasserstand sollte das Wasser jetzt schneller vom Weg abfließen (15.11.2018 Bild links). Die Storchennester wurden abgeräumt 27.10.2018 Bild rechts).       
    

16.11.2018: Im Norden, an einer der höchsten Stellen im Ried, wurde diese Flutmulde gebaggert.

18.11.2018 und 21.11.2018: Auch an der Südgrenze der Weide wurde Erdaushub abgeladen und dort ausgebreitet. Auch ein Basaltstein-Erdgemisch mit bis zu faustgroßen Steinen, dass vielleicht beim Bau des Übergangs übrig geblieben war, entsorgte man dort.

Jeder andere, der eine Wiese in einer Aue besitzt und dort dieses Material abladen würde, bekäme dafür eine Anzeige.

12.12.2018: So sah es dort aus, nachdem das Erd-/Steingemisch wieder entfernt oder abgedeckt worden war.
 


04.12.2018: An der Nordwestsseite wird ein Sichtschutzwall gebaut. Dabei wurde auch Erde aus anderen Gebieten angekarrt.
 

3.8.2018: Graureiher, Silberreiher, Weißstörche und Schwarzstörche jagen gemeinsam.

25.7.2018: Im Bingenheimer Ried halten sich zumindest zeitweise ein Waschbär mit 2 Jungen, einer mit 3 Jungen und ein Einzeltier auf.

16.7.2018: Wegen der Trockenheit ist der Wasserstand im Pfaffensee gefallen. Er läuft nicht über und das Rohr zum Bingenheimer Ried ist trocken. Keine 30 Sekunden dauerte diese Begegnung mit einem Dachs im Bingenheimer Ried bevor er in diesem Rohr verschwand.

Leider hat sich das Pflanzensterben im Bingenheimer Ried auch dieses Jahr fortgesetzt: Im Südosten des Gebiets ist sogar eine ganz neue Fläche betroffen. Welche Folgen wird das für das Bingenheimer Ried haben?

2.7.2018 im Südosten des Gebiets.


 

9.7.2017 selbe Fläche

 

 

Die nächsten 4 Bilder zeigen die Entwicklung in den letzten 4 Jahren im Norden des Gebiets.

 

13.7.2018
 

8.7.2017
 

 

 6.7.2016

 

6.7.2015


 

 

 

20.11.2018: Es gibt neue Erkenntnisse zum Pflanzensterben im Bingenheimer Ried, dass sich dieses Jahr ja leider fortgesetzt hat, siehe Bilder oben. Es sieht danach aus, dass meine These, dass die Sulfatkonzentration im Pfaffensee die Ursache ist, falsch ist. Prof. Dr. J. Oehlmann (Goethe-Universität, Abteilung Ökotoxikolgie) hat sich dankenswerterweise die Untersuchungsergebnisse des Pfaffensees vom HLNUG angeschaut und schrieb mir: "Auf Basis der vorliegenden Analyseergebnisse deutet zunächst nichts auf eine stoffliche Ursache für das Pflanzensterben hin." Weiter schrieb er mir, dass er glaubt, dass die hohe Sulfatkonzentration im Pfaffensee sich sehr schnell im Ried verdünne und daher auch nicht die Ursache sein könne. Bisher wurden also im Pfaffensee keine Giftstoffe in hoher Konzentration gefunden, die die Ursache für das Pflanzensterben sein könnten. Das ist sehr positiv. Natürlich wurden nicht alle Stoffe untersucht. Damit ist die Ursache aber auch weiterhin offen. Die etwas ausführlichere Stellungnahme von Herrn Prof. Dr. Oehlmann werde ich in den nächsten Tagen hier veröffentlichen. Mir fehlt noch eine Genehmigung.
24.5.2018: Ist die Ursache für das Pflanzensterben im Bingenheimer Ried gefunden?
Wie von mir vermutet, liegt es am Wasser des Pfaffensees, dass ins Ried läuft, wenn dieser überläuft. Dies geschah erstmals im Jahr 2014. Ich habe mir die auf der Internetseite des Hessisches Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie veröffentlichten Meßwerte für den Paffensee 2016 und 2017 (bei Messwerte Badeseen) nochmal vorgeknöpft und für jeden Wert mögliche toxische Wirkungen auf Pflanzen recherchiert. Dem Internet sei Dank! Der Pfaffensee weist für Sulfat Messwerte von über 920 mg/l auf, also extrem hoch. Der Grenzwert für Trinkwasser liegt bei 250 mg/l. Zu großen Sulfatkonzentrationen im Wasser gibt es sehr viele Ausführungen im Internet. Ein Experte hat mir bestätigt. dass diese Sulfatkonzentrationen die Ursache für das Pflanzensterben sein können. Das Pflanzensterben fiel mit dem ersten Überlaufen des Pfaffensees zusammen. Auch der Magnesiumwert ist sehr hoch. Eine Chemikerin nannte den Pfaffensee, nachdem sie sich die Werte angeschaut hatte, eine "heftige Salzbrühe". Nachwievor kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass Nutrias, Eymoor-Ponys, zuviele Graugänse und zuviele Nilgänse mit dazu beigetragen haben, dass derart viel kahle Stellen entstanden sind.

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